Unsere Vereinsgeschichte 

 

1929 bis 1939

 

So begann es:

Es war ein schöner Herbst im Jahre 1929. Die „Goldenen Zwanziger Jahre“ gingen zu Ende. Man dachte noch nicht an Fernsehen und Raumfahrt, ja selbst Autos und Radios waren auf dem Lande noch nicht heimisch. Die Jugend jedoch drängte nach sportlicher Betätigung und begeisterte sich besonders für König Fußball. So war es auch in Ort.

An einem Sonntagnachmittag traf sich die männliche Dorfjugend auf der Karl Hohenberger´schen Wiese in Oberort zum fröhlichen Fußballspiel. Nach stundenlangem Bolzen waren die bis dahin sportlich wenig trainierten jungen Männer recht geschafft und wären samt und sonders gern ins Nahe Wirtshaus gegangen. So waren sie froh, dass aus der Runde heraus einige Fass Bier spendiert wurden und dadurch angeregt, andere Teilnehmer Brot und Geräuchertes zuwege brachten. Eine recht fröhliche Vesper entwickelte sich. Aus dieser guten Stimmung heraus kam dann die Anregung zur Gründung eines Fußballvereins, die spontan aufgenommen und auch sofort in die Tat umgesetzt wurde.

So kam es, dass für den 09. November 1929 die sportbegeisterte Jugend zur Gründungsversammlung des Fußballclubs Ort in die Schuberth´sche Gaststätte eingeladen wurde, nachdem eine Woche vorher, am 02. November 1929 der Gründungsball abgehalten werden konnte. Diesem Ruf folgten 21 junge Männer, die sich dann folgenden Vorstand wählten:

• Karl Hohenberger jun. zum 1. Vorsitzenden

• Heinrich Greim zum 2. Vorsitzenden und Schriftführer

• Ernst Hohenberger zum Kassier

• Alfred Rödel, Christian Brendel und Georg Richter zu Ausschussmitgliedern.

Außer diesen gewählten sind im Gründungsprotokoll noch als Mitglieder angeführt: Adolf Heinold, Gustav Wirth, Christian Hertrich, Eduard Meister, Max Nahr, Willy Müller, Leonhard Keil, Georg Goller, Hans Konrad, Georg Wunner, Max Höllerich, Arthur Fraas (alle Ort), Anton Zuleeg (Oberweißenbach), Alfred Meister (Ochsenbrunn) und Robert Birkner (Helmbrechts).

Mit Elan wurden die gestellten Aufgaben in Angriff genommen. Auftretende Schwierigkeiten machten jedoch bald eine Umorganisation der Vereinsführung notwendig. Im Februar 1930 wurde deshalb neu gewählt, und zwar Christian Hertrich zum 1. Vorsitzenden, Karl Hohenberger jr. Zum Stellvertreter und Heinrich Greim zum Schriftführer.

Mit dem FC Wüstenselbitz wurde eine Vereinbarung getroffen, die dem FC Ort die Mitbenutzung des Wüstenselbitzer Sportplatzes sicherte. Das erste Spiel der Vereinsgeschichte wurde jedoch bei der SV Förbau in nachstehender Aufstellung bestritten: Karl Buchta Alfred Rödel – Anton Zuleeg Ernst Hohenberger – Heinrich Greim Christian Brendel Christian Hertrich – Georg Wunner Max Denzler – Robert Birkner A. Greim.

Hieraus ist zu ersehen, dass seit der Gründung bereits neue Kräfte zum FC Ort gestoßen waren, vor allem aus Lehsten und den übrigen Orten der Umgebung. Auch eine Vielzahl von Freunden und Gönnern schlossen sich dem neuen Verein an. Von diesen sind besonders zu erwähnen: der spätere Schriftführer Wilhelm Zuleeg, der langjährige Spielobmann und Ehrenvorsitzende Adam Buchta und das Ehrenmitglied Adolf Krügel.

Weil sich die Mitbenutzung des Wüstenselbitzer Platzes in der Praxis nicht bewährte, suchte der Verein intensiv nach einer eigenen Platzanlage. Dabei kam es zu einem Abkommen mit der Familie Georg Hohenberger, Rappetenreuth, die eine frisch abgeholzte Waldfläche am Rappetenreuther Weg pachtweise zur Verfügung stellte. In Eigenleistung wurden von den Mitgliedern die Wurzelstöcke gerodet, wobei sich besonders Ernst Herold Verdienste um die Bespielbarkeit des Platzes erwarb.

Bereits am 03. August 1930 konnte der Platz eingeweiht werden. Diese denkwürdige Veranstaltung, zu der als Spielpartner für den Platzverein die Reserve des VfB Helmbrechts und als weitere Teilnehmer der TV Döbra gegen den FC Ahornberg verpflichtet waren, wurde ein voller Erfolg.

Die stürmische Aufwärtsentwicklung und die damit verbundene erhöhte Verwaltungstätigkeit machte bereits zu diesem Zeitpunkt eine erneute Umbildung und Ergänzung des Vorstandes notwendig. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 10.08.1930 wurde Heinrich Greim zum 1. Vorsitzenden, Christian Hertrich zum 2. Vorsitzenden, Wilhelm Zuleeg zum Schriftführer und Adam Buchta zum Spielobmann gewählt. Ernst Hohenberger behielt das Amt des Kassiers.

Der bei der Platzeinweihung erzielte Kassenüberschuss ermöglichte dem Verein die Anschaffung einheitlicher Spielkleidung. Wenn bis dahin jeder Spieler selbst für ein weißes Hemd und schwarze Hose sorgen musste, wurde beschlossen, schwarz – weiß quer gestreifte Sportsweater und auch solche Strümpfe anzuschaffen. Dies wurde dann für viele Jahre das Standard – Trikot, welches den Ortern den Beinamen „Die Zebras“ einbrachte.

Inzwischen war auch die Aufnahme in den Süddeutschen Fußball- und Leichtathletik – Verband erfolgt und damit im Herbst 1930 erstmals die Teilnahme an Verbandsspielen der C – Klasse mit den benachbarten Vereinen Viktoria Schwarzenbach/Wald, FC Geroldsgrün, TSV Bad Steben, FC Wüstenselbitz und FC Bobengrün ermöglicht. Die Tabelle am Ende dieser Serie sah den FC Ort an vorletzter Stelle vor dem FC Bobengrün.

Der neue Platz, welcher gute Trainingsmöglichkeiten bot und der Zugang neuer Kräfte brachte in der Folge eine erfreuliche Verbesserung der Spielstärke. Der FC Ort wurde zu einem gesuchten und auch gefürchteten Gegner und erspielte sich einen beachtlichen Platz im Kreise der seinerzeit überall in Leben gerufenen neuen Fußballvereine. Nach Goldkronach und Bad Berneck erfolgten Spiele in Stadtsteinach und Lobenstein. Auch mit Marktleugast, Kupferberg und Tannenwirtshaus wurden gute Verbindungen gepflogen.

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf die junge Garde des aufstrebenden Vereins am 22. 05. 1932 ein schwerer Schicksalsschlag in Form eines Verkehrsunfalls. Der von Alfred Rödel gesteuerte voll besetzte Lastwagen musste zwei auf die Straße laufenden Männern ausweichen und prallte gegen einen Gartenzaun. Es gab zahlreiche Verletzte. Am schlimmsten erwischte es Alfred Rödel, dem sofort das rechte Bein unterhalb des Knies amputiert werden musste. Karl Hohenberger jr. musste mit einem Schädelbruch in die Bachmann´sche Klinik nach Hof eingeliefert werden. Ernst Wirth und Käthe Weidinger lagen mit Bein- und Schädelbruch mehrere Wochen im Münchberger Krankenhaus.

Trotz des Schicksalsschlages ließ sich die Mannschaft nicht entmutigen und trat bereits 14 Tage später wieder zum Spiel an. Das Sportfest am 03. 07. 1932 wurde termingemäß durchgeführt und bei den Verbandsspielen 1932/33 der 3. Platz erkämpft.

Die von den neuen Machthabern 1933 angeordnete Gleichschaltung überstand der Vorstand fast ohne Änderung. Max Raithel wurde stellvertretender Vorsitzender. Doch den Umschwung selbst nützte der Verein zu einem Neuaufbau. Spieler des ehemaligen Arbeiter - Turn- und Sportvereins Helmbrechts fanden beim FC Ort eine neue Heimstatt. Mit ihnen gelang 1934 die Meisterschaft in der neuen gegründeten Fußball - Kreisklasse II und damit der Aufstieg in die Kreisklasse I. Die dortigen Vereine, unter anderem VfB Bayreuth und FC Münchberg, waren jedoch zu stark. Also ging es wieder nach unten, doch schon im nächsten Jahr konnte der Aufstieg in die Kreisklasse I Frankenwald gefeiert werden.

Doch bald zogen die Schatten des Krieges auf. Einberufungen zu Wehr- und Arbeitsdienst sowie sonstige Abstellungen reduzierten die Spielerschar beträchtlich. Ein geregelter Spielbetrieb war nur bedingt möglich, bis dieser am 20. August 1939 nach einem Spiel gegen den TV Helmbrechts ganz zum Erliegen kam.

 

1939 bis 1945

 

Fast alle aktiven und passiven Mitglieder waren zum Wehrdienst eingezogen. Die Jugend daheim aber hielt die Begeisterung für den Fußball wach. Erich Zuleeg, Willi Herold, Willy Zuber und Ewald Zuber hielten zusammen mit vielen jungen Fußballbegeisterten das Fähnlein des Clubs hoch und sicherten damit durch Aufrechterhaltung eines improvisierten Spielbetriebs während des Krieges die Grundlage für einen neuen Anfang.

Im März 1939 erfolgt die Gründung einer Jugendabteilung des Fußballclubs Ort. Die Akteure waren damals zwischen 14 und 18 Jahre alt. Das letzte Spiel dieser Jugendmannschaft fand Anfang Oktober 1939 in Münchberg gegen die Jugend des FC statt und endete 3:0 für die Gastgeber. Als fast alle aktiven Fußballer des FCO bereits die Uniform der deutschen Wehrmacht trugen, betrieb die noch vorhandene Jugend ihren geliebten Sport trotz überall auftretender Schwierigkeiten weiter.

In den Jahren 1940 und 1941 gab es eine kombinierte Mannschaft mit dem FC Wüstenselbitz, 1942 und 1943 wurden die inzwischen 14- bis 16-jährigen erneut aktiv: Hans Arnold, Günther Buchta, Werner Buchta, Gustav Gahn, Willi Herold, Karl Hohmann, Hans Krügel, Hugo Meister, Willy Meister, Gustav Saalfrank, Richard Schlegel, Arthur Thieroff, Helmut Weber, Herbert Weber, Ewald Zuber, Willy Zuber, Reinhard Zuleeg, Erich Zuleeg.

Höhepunkt dieses Jugendfußballs in jenen Kriegsjahren war 1943 ein Jugend – Pfingstturnier in Ort mit den Mannschaften aus Köditz, Issigau, Marktschorgast und Naila. Bei den Landwirten waren für das Turnier Naturalien gesammelt worden. Es gab Salzkartoffeln und Rinderbraten, dazu wurde Dünnbier ausgeschenkt.

Ende 1943 und Anfang 1944 kam durch die teilweise Einberufung der Jahrgänge 1927 und 1928 jeglicher Spielbetrieb gänzlich zum Erliegen. Viele talentierte junge Fußballer kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück. Erst im Sommer 1945 konnten sich alle, welche die schweren Jahre überlebten, wieder beim runden Leder einfinden. Eine neue Ära des FC Ort begann.

 

1945 bis 1981

 

Und so ging es weiter:

Der zweite Weltkrieg schlug dem FC Ort schwere Wunden. Eine große Anzahl gefallener und viele Kriegsverletzte waren zu beklagen. Aber das Leben musste weitergehen. Schon am 05. August 1945 wurde der Spielbetrieb mit einem Treffen der 1. Mannschaft beim FC Marktleugast wieder aufgenommen und dort mit folgender Mannschaft gespielt: Elmar Meier - Ernst Hohenberger – Willi Herold - Arthur Burkel – Gustav Riedel - Heinz Wirth – W. Zuber – W. Zuleeg - E. Zuleeg – H. Arnold – E. Meister.

Das erste Heimspiel von insgesamt neun Begegnungen im Jahr 1945 fand am 26. August 1945 gegen die Elf des TV Döbra statt und wurde 9:0 gewonnen. Der neue Verbandsspielbetrieb konnte erst wieder im Herbst 1946 aufgenommen werden. Bei der seinerzeitigen Neueinteilung wurde der FC Ort der 3. Liga zugeteilt und spielte mit wechselndem Erfolg. Die bereits zur Tradition gewordenen alljährlichen Sportfeste wurden wieder gefeiert und wurden erneut zu Höhepunkten im Vereinsgeschehen.

Recht befruchtend wirkte sich damals auch der Zugang zahlreicher neuer Mitglieder aus Kreisen der Heimatvertriebenen, besonders auch in geselliger Hinsicht, aus. Die alljährlichen Faschingsveranstaltungen hatten großen Zulauf und gewannen dank origineller Einfälle der Verantwortlichen dem Verein viele neue Freunde. Besonders Gerhard Schmidt erwarb sich um die Ausgestaltung dieser Abende große Verdienste.

Seinen Einfall verdankt der FC Ort auch sein Vereinsabzeichen. Aus einem Transparent zur festlichen Beleuchtung eines Maskenballs entstand die spätere verkleinerte Darstellung des runden Lederballes mit den Initialen des FCO, die sich durchsetzte und viele Jahrzehnte graphische Gültigkeit besaß.

In all diesen Jahren war der FC Ort für die fußballbegeisterte Jugend des gesamten Helmbrechtser Umlandes die sportliche Heimat. Trotz aller Schwierigkeiten versuchte der Verein immer wieder, Jugendmannschaften auf die Beine zu stellen. Und das war gut so. Denn nur dadurch verkraftete der Verein den großen Aderlass, den der Weggang vieler guter Spieler im Jahr 1954 aus Anlass der Neugründung der SG Gösmes/Walberngrün darstellte.

Wenn die 1. Mannschaft, die bis dahin in der B–Klasse eine gute Rolle gespielt hatte, 1955 auch in die C–Klasse absteigen musste, wurde der Spielbetrieb doch sportlich fair weitergeführt. Ein Höhepunkt in dieser Zeit war die Erringung des Fairnesspreises im Jubiläumsjahr 1959, der bei der Feier zum 30 jährigen Bestehen überreicht wurde.

Das Spieljahr 1959/60 brachte nach einem harten Kopf an Kopf – Rennen mit dem TV Lichtenberg trotz einer 2:3 Niederlage im entscheidenden Spiel in Lichtenberg den 2. Platz und damit den Aufstieg in die B–Klasse.

In den nächsten Jahren waren die neue Platzanlage und das schmucke Vereinsheim entstanden, was sich auch günstig auf die Leistungen der Aktiven auswirkte. So wurde sowohl die 1. Mannschaft als auch die Reserve im Spieljahr 1967/68 Meister ihrer Klasse und die „Erste“ spielte damit in der A–Klasse.

Auch in der neuen Umgebung hielten sich beide Mannschaften beachtlich. Die erste Elf musste zwar 1971 nach dreijähriger Zugehörigkeit wieder in die B – Klasse zurück, wurde jedoch 1972 bereits wieder Meister. Die folgenden Jahre verliefen ebenfalls sehr bewegt: Erst im Entscheidungsspiel wurde 1974/75 der Verbleib in der A–Klasse sicher gestellt, aber ein Jahr später musste der FC Ort in die B–Klasse zurück, um dann postwendend nach dem 2:1 gewonnenen Ausscheidungsspiel gegen Wurlitz wieder in die A–Klasse aufzusteigen, wo der Verein in den folgenden Jahren eine gute Rolle spielte.

 

1981 bis 2013

 

1981 gab es im Funktionärsbereich insofern einen gewissen Einschnitt, als Ernst Hohenberger, seit 1959 sehr erfolgreich an der Spitze des FC Ort, sein Amt in jüngere Hände, und zwar in die von Rudolf Klier, der vorher schon als 2. Vorsitzender gewirkt hatte, legte. Dieser hatte es in der Folgezeit nicht einfach, denn die achtziger Jahre waren allgemein und so auch beim FC Ort geprägt von einer Art Vereinsmüdigkeit. So passierte es schon einmal, dass die turnusmäßige Hauptversammlung nicht stattfinden konnte, weil nur wenige ein Amt übernehmen wollten. Der Kameradschaftsgeist innerhalb des Vereins behielt jedoch immer die Oberhand und so kam – wenn auch verspätet – jederzeit ein funktionsfähiger und tüchtiger Vorstand zusammen, der das Vereinsschiffchen des FC in den richtigen Bahnen hielt.

Die 1. Mannschaft war wieder einmal in der B-Klasse angekommen, dafür holte sich die Reserve im Jahr 1985 den Meistertitel. Klangvolle Namen wurden im Jahr 1989 bei der Sportwoche aus Anlass des sechzigjährigen Bestehens in Ort zu Gast: SpVgg Bayreuth, ATS Kulmbach, FC Münchberg, FC Kronach, ergänzt durch verschiedene Nachbarvereine. Die Erste war in der Saison 1988/89 trotz großer Probleme Vizemeister geworden. Das Relegationsspiel gegen den FC Hohenberg gewannen die Akteure mit 1:0 und machten so dem Verein mit dem Wiederaufstieg in die A–Klasse das schönste Jubiläumsgeschenk.

Sowohl 1991 als auch 1992 holte sich die Reservemannschaft den Meistertitel, während die erste Elf in der A–Klasse meist eine gute Figur abgab. Aus der Hauptversammlung 1995 ist ein Mitgliederbestand von 255 zu berichten, davon 78 Jugendliche.

1996 ging der Fahrstuhl für die „Erste“ wieder mal nach unten. Zwei der Relegationsspiele wurden zwar gewonnen (Geroldsgrün 6:0 und Gattendorf 5:4 im Elfmeterschießen), eine 2:3 Niederlage in Stammbach brachte aber dann doch den Abstieg in die B–Klasse, Gruppe II. Dort hielt es die Mannschaft aber wieder nur ein Jahr aus. Sie wurde Zweiter und nach siegreichen Relegationsspielen gegen TV Selb – Plößberg und FC Schwarzenbach/Saale war der Wiederaufstieg in die A–Klasse, die spätere Kreisliga, erneut perfekt.

Zwei wichtige Ereignisse prägten das Jahr 1999. Mit dem 14. Tabellenplatz der ersten Mannschaft war auch der Abstieg von der Kreisliga in die Kreisklasse verbunden und die Ära Rudolf Klier ging zu Ende. Nicht weniger als 18 Jahre hatte er die Geschicke des FC Ort als 1. Vorsitzender mit großem Einsatz geprägt, den Verein in schweren Zeiten zusammengehalten und dessen Ansehen in Fußballkreisen gemehrt.

Neuer Vorsitzender wurde Ottmar Roßner, der bis dahin bereits die unterschiedlichsten Ämter innerhalb des FC Ort bekleidet hatte. Der neue Mann an der Vereinsspitze hatte erst einmal große Probleme innerhalb des Spielbetriebs zu lösen. Nicht weniger als 16 Aktive verließen den Verein mit der Folge, dass die erste Mannschaft im Jahr 2000 auch noch in die A–Klasse absteigen musste. Der Mitgliederstand hielt sich jedoch bei 242. Zusammen mit einem guten Mitarbeiterteam unternahm der Vorstand alles, um den FC Ort wieder nach vorne zu bringen. Es wurden Veranstaltungen wiederbelebt, die in früheren Jahren nach und nach „eingeschlafen“ waren und neue Aktivitäten ins Leben gerufen, wie zum Beispiel der Weihnachtsmarkt rund um das Vereinsheim, der gleich eine gute Resonanz verzeichnete. In den Folgejahren konnte die Zahl der gesellschaftlichen Termine und Veranstaltungen für Mitglieder und die Allgemeinheit ständig ausgeweitet werden. Maibaumaufstellen und Maifeier, Sonnwendfeier und ähnliche sind aus dem Jahreslauf des FC Ort nicht mehr wegzudenken.

Im Jahr 2002 wurde die Damenmannschaft des TV Kleinschwarzenbach in den Verein aufgenommen. In der ersten Saison für den FC Ort mussten die Kickerinnen noch Lehrgeld zahlen. Leider wurde die Zahl der Akteurinnen im kleiner, sodass 2003 keine Damenmannschaft mehr gemeldet werden konnte. Bei den Herren lief es sportlich besser und so konnte sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft die Meisterschaft feiern. Das beste Beispiel für die Treue innerhalb des Vereins stellt wohl Horst Wolfrum dar, der 2002 für sage und schreibe 1000 Spiele für die Mannschaften des FC Ort geehrt wurde.

Ins Jubiläumsjahr 2004 geht der FC Ort mit einer guten Mannschaft von Funktionären und Helfern, die sich stark für den Verein engagieren. Sportlich geht es, wie eigentlich alle Jahre vorher gewohnt, einmal etwas besser und einmal etwas schlechter. Es gibt jedoch nur wenige Vereine, die über all die Jahre hinweg eine solche Kameradschaft, ein solches Zusammengehörigkeitsgefühl an den Tag gelegt haben wie beim Fußballclub Ort, der mit Zuversicht in die nächsten 25 Jahre geht.

 

2014 bis heute

 

Sportliche Erfolge ließen demnach auf sich warten und das FCO-Team musste den bitteren Weg in die A-Klasse antreten. Doch mit unbändigen Siegeswillen gelang der Mannschaft durch die Integration einer guten Hand voll eigener Nachwuchskräfte 2014 der Aufstieg in die Kreisklasse und mit einem unbändigen Durchmarsch in dieser Liga feierte man bereits ein Jahr später die Zugehörigkeit zur höchsten Liga des Kreises. Bitter war die Konstellation am Saisonende, als der FC Ort als 6. Letzter mit 43 !!! Punkten wieder zurückgestuft wurde. Doch die Jungs rehabilitierten sich sofort mit dem Wiederaufstieg und haben sich seitdem in der Kreisliga Hof etabliert.