9. Spieltag Kreisliga Nord

FC Ort – FC Wiesla Hof   0:2 (0:2)

Aufsteiger Wiesla Hof entführt verdient die Punkte aus Ort

 

Am 9. Spieltag empfing der FC Ort den Aufsteiger Wiesla Hof an einem lauschigen Freitagabend. Der Berichterstatter musste erstmal genauer hinsehen, denn die Gäste traten in den schwarz-gelben Signalfarben auf, welche normalerweise auf das Kriegswald-Derby hinweisen. FCO-Coach Meyer musste mit Hoffmann, Rank, Schicker, Schröder und Kolb wieder fünf potenzielle Stammspieler berufs-, verletzungs- oder urlaubsbedingt ersetzen. Zudem befand sich Reichel zum Anpfiff noch auf der Autobahn, konnte jedoch im Laufe des Spieles sein Trikot gerade noch so überstreifen. Die Wiesla aus Hof überzeugte bislang nach dem Aufstieg als letztjähriger „Coronasaison-Meister“ der Kreisklasse Hof. So wurde vor zwei Wochen den bisher stark aufspielenden Enchenreuthern die allwöchentliche Sonntags-Messe am Nachmittag gelesen. Der FCO wiederum startete passabel in die Saison und biss sich am vergangenen Wochenende die Zähne vergebens an „Granit“ aus.

Die Heimmannschaft begann verheißungsvoll verpasste aber zweimal durch Karakalpakis in Führung zu gehen. Zuerst konnte die Hofer Hintermannschaft eine Hereingabe von Rödel vor „Micha“ noch klären, ehe der hauseigene FCO-Schlotfeger Müller seinen Mannschaftskameraden Karakalpakis mit einem langen Pass auf die einsame Reise ab der eigenen Hälfte beförderte. Vom Solo ab der Mittellinie gezeichnet und am Ende leicht bedrängt, knallte dieser das Leder dann doch recht deutlich in die Maschen – leider in die Fangzaunmaschen. Nach gut 20 Minuten war es ein fataler Stellungsfehler von Haudegen Peetz, den der schnelle Wiesla-Stürmer Groll ausnutzen konnte. Den langen Abstoß seines Hüters nahm er in voller Fahrt mit, entlief dem Innenverteidiger Keil – ein Kraulwettrennen wäre wohl eher zu seinem Vorteil gewesen - und versenkte das Leder fast von der Außenlinie irgendwie an dem unglücklich aussehenden Torwart-Rentner Sadic im Kasten – 0:1. In den Folgeminuten klappte auf beiden Seiten offensiv recht wenig und der Bewegungsradius der Kugel ähnelte der eines klassischen A-Klasse-Schiris. So musste kurz vor der Halbzeit ein Standard herhalten. Die gut getretene Ecke verlängerte der am ersten Pfosten unbedrängt hochsteigende Speck mit der rechten Schläfe ins Orter Gehäuse – 0:2 Halbzeitstand.

 

Die zweite Hälfte der Partie ist in wenigen Sätzen erzählt. Wiesla verwaltete die Führung und verpasste im Laufe der Spielzeit die sich bietenden Räume zur endgültigen Entscheidung zu nutzen. Der FCO wiederum versäumte zweimal durch Rödel den Anschluss, als er zunächst von Sturmführer Jakob steil geschickt vor dem Wiesla-Keeper Nerven zeigte und sein Halb-Pass-Halb-Torschuss-Versuch am Tor links vorbeistrich. Ehe Rödels abgesandte Ballrakete – früher in der Kickers-Serie als „Tigerschuss“ weltberühmt – aus gut 30 Metern über den verdutzt dreinschauenden Gästekeeper aber eben auch der silberglänzenden Querlatte zischte. Weiterhin bleibt zu erwähnen die gezeigte Inkonsequenz des Schiedsrichters, der zwar die nun doch recht harte Spielweise der Hofer mit Foul und Ermahnungen ahndete, scheinbar hatte jedoch Mutti oder Fräulein beim Packen der Sporttasche die Karten vergessen. Somit endete das Spiel nach einer recht ereignislosen 2. Halbzeit mit einem verdienten 0:2-Sieg für die Angereisten.

 

Der FCO verpasst somit, sich weiter Luft zu den direkten Abstiegsplätzen zu verschaffen. Die nächste Chance den Abstand zu vergrößern, bietet sich am nächsten Wochenende am „Tauperlitzer“ See beim aktuellen Tabellenletzten. Hier wird es auf eine geschlossene und kämpferische Mannschaftsleistung ankommen, um den bekannt hart agierenden BSC-lern um Spielertrainer Micklisch den Schneid und die Punkte abzukaufen.

 

Die Orter Truppe: Sadic, Peetz, Nilgen, Keil, Schinzel, Grießhammer, Yaman, Karakalpakis, Rödel, Jakob, Müller, Sachs, Reichel, Kaufmann (ETW)

Schiri: Maximilian Puchta - hatte scheinbar seine Karten vergessen

Torfolge: 22. Min Groll 0:1; 41. Min Speck 0:2

Zuschauer: 45

 

16.09.2021- Pierre Bächer