Von damals bis heute

 

Im Jahre 1929 wurde der Fußballklub Ort im Gasthaus Alex Schuberth in Ort gegründet. Verbunden wurde dieses Ereignis damals mit einem Gründungsball.

Der Fußballsport begann sich in diesen Jahren verstärkt zu organisieren. Auch die Orter Dorfjugend wollte dem nicht nachstehen und gründete einen eigenen Verein. Dies erfolgte in einer Zeit, als es der ganzen Welt schlecht ging – mitten in der Weltwirtschaftskrise. Die äußeren Umstände waren nicht immer die besten. So war der erste im Jahr 1930 erstellte Platz eine frisch abgeholzte Waldfläche. Von einem grünen Rasen konnte man dabei allerdings nie sprechen. Aber zur Teilnahme an den Verbandsspielen genügte er damals allemal. Über die mehr als dreißig Jahre seiner Nutzung hinweg war er meistens ein holpriger, abschüssiger Bolzplatz aus lehmigen Sand, Steinen, vom Regen ausgespülten Furchen und vermoosten Rasenschöppeln an allen Ecken.

Man wusste sich aber auch immer wieder zu helfen. Das betraf insbesondere die Wintermonate, denn da konnte aufgrund der frühen Dunkelheit und anderer Umstände kein Training abgehalten werden. Aber: Beim FC Ort wusste man Rat. An einem Grundstück beim jetzigen Ottenbach richte man einen Trainingsplatz ein, von einem nahe gelegen Anwesen her wurde eine Stromleitung gelegt und an einer Stange eine 200 Watt Glühbirne befestigt. Das war zwar ein richtiges „Totenlicht“ und die Aktiven konnten mehr schlecht als recht trainieren, aber der FC Ort verfügte nachgewiesenermaßen über eine der ersten „Flutlichtanlagen“ in der Umgebung, worüber Spieler und Verantwortliche sehr froh waren.

In seiner Geschichte hat der FC Ort von jeher Höhen und Tiefen mitgemacht. Am schlimmsten war natürlich auch für den Verein der zweite Weltkrieg, aber auch der schwere Unfall am 22. Mai 1932 wird wohl nicht vergessen werden. Glücklicherweise kam trotz mancher schwerer Verletzung dabei niemand zu Tode.

In dieser schwierigen Zeit waren es wiederum einige Männer, die sich dem Verein annahmen. So wurde 1939 eine Jugendabteilung ins Leben gerufen. Erwin Wolfrum war der erste Vorsitzende nach dem Krieg, der 1946 zusammen mit Karl Hohenberger (2. Vorsitzender) gewählt wurde. Über mehrere Jahre hielten Adam Buchta als Vorsitzender, Willi Müller als Stellvertreter und Georg Wunner als Schriftführer das Vereinsleben hoch. Daneben hat aber auch Walter Schenk viele Jahre als Spielleiter die Geschicke des FC Ort maßgeblich gelenkt mit einer Mannschaft, die wohl in den späten Sechzigern und dann in den Siebziger Jahren die Höhepunkte des Vereinslebens setzte.

Mit dem Aufstieg in die bisher höchste Spielklasse, der A-Klasse (heute entspricht dies der Kreisliga) im Jahr 1968, verbunden mit dem Bau des neuen Sportplatzes an seiner heutigen Stelle im Jahr 1966 und dem neuen Vereinsheims ein Jahr später – beides ist ganz überwiegend aus eigenen Mitteln und mit eigenen Kräften entstanden – hatte der FC Ort hohes Ansehen in der Region erreicht. Der Gemeinsinn und der Zusammenhalt waren in diesen Jahren die Voraussetzungen für alle Erfolge. So etwas kann man nicht alle Tage schaffen: auch die Zeiten müssen dafür passen.

Vieles hat sich seit 1929 verändert, manches aber auch überhaupt nicht. Aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge und dessen Überangebot von Freizeitmöglichkeiten wurde es für den FC Ort nach der Jahrtausendwende  immer schwieriger, eigene vollständige Jugend-Mannschaften zusammen zustellen. So gründete man 2007 mit dem TSV Enchenreuth, FC Wüstenselbitz, TSV Presseck und der SG Gösmes/Walberngrün die JFG Frankenwald, wo sich die jungen Sportler schnell integrierten und die Erfolge bis zu den Aufstiegen in die Bezirksliga Oberfranken ´schnell einstellten.

Aber auch das Dorf hat sich gewandelt. Das Vereinsheim ist zum wesentlichen und damit zentralen Treffpunkt des Dorfes geworden. Mit unzähligen Veranstaltungen und Feierlichkeiten hat sich das Orter Sportheim im Laufe der Jahre einen guten Namen für eine genüssliche Einkehr gemacht. Der derzeitige sportliche Erfolg, mit dem Aufstieg in die Kreisliga im Jahr 2014, der mit vielen Eigengewächsen errungen wurde, stellt den FCO mehr als je zuvor den Mittelpunkt unserer Gemeinschaft dar.

Gehofft wird, dass dies noch lange so bleibt und weitere Erfolge nicht ausbleiben. "Denn mir senn alla Ärter".