10. Spieltag Kreisliga Nord

BSC Tauperlitz – FC Ort 1:3 (1:1)

Wichtiger Auswärtssieg am Tauperlitzer See

 

Bei sonnigem Sonntagswetter reiste der FCO-Tross nach Tauperlitz, doch leider nicht zur Abkühlung im naheliegenden See, sondern zum Kellerduell gegen den BSC. Trainer Meyer musste neben dem langzeitverletzten Schröder (Kreuzband), die im Urlaub weilenden Schicker und Kaufmann sowie den sich im Münchner Umzugsstress befindenden Rank kurzfristig auch noch Yaman aufgrund einer nächtlichen Magenverstimmung ersetzen. Dazu gesellte sich dann nach Schmerzen beim Aufwärmen Schinzel, da nach eigener fundierter Diagnose eine Entzündung in Kreuz (lat. Os sacrum) - und Darmbein (lat. Os ilium) Schmerzen im Hüftgelenk (lat. Articulatio coxae) verursachten. Dafür rückte Urlaubsrückkehrer Hoffmann – der „Eiergagg“– in die Startelf. Die „Nun-doch“-Berufung in den Kader von Keil und Kolb, welche private und berufliche Angelegenheiten nach verzweifelter morgendlicher Nachfrage der Vorstandschaft prompt im Sinne des Teams drehen und wenden konnten, entspannten sich die Falten auf Meyers gut gepflegter Stirn.

Die Partie begann rasant und beide Seiten übersprangen das obligatorische Abtasten. Die erste gefährliche Aktion hatten die Angereisten. Einen langen Abschlag von Torwart-Oldie Sadic, verlässlicher, sofern die Knochen mitmachen, Kaufmann-Vertreter, verlängerte Sturmtank Jakob in den Lauf von Rödel. Dessen scharfer Abschluss berührte zwar das Tornetz, doch leider nur von der Außenseite. Nach nur gut zehn Minuten spielte der BSC seinen alternden Spieltrainer Micklisch frei, welcher aus äußert abseitsverdächtiger Position das Leder gekonnt zum 1:0 über den herauseilenden Sadic ins Netz hob. Kurz geschüttelt – nicht gerührt – konterte der FCO die BSC-Führung. Geheimagent Grießhammer brachte mittels Steilpass seinen Kollegen Rödel in gute Flankenposition. Rödels Flanke flog zunächst an Freund und Feind vorbei, Heimhüter Prell prellte die Kugel leicht zur Seite. Der aufmerksame Karakalpakis sammelte die Kirsche vor der Torauslinie auf, drehte sich samt Steinfrucht am Fuß in Gerd-Müller-Manier (Gott habe die Legende selig) um die eigene Achse und versenkte diese zielsicher im Sammelkorb zum direkten Ausgleich. Nach dieser rassigen Anfangsphase gönnte der sorgsame Schiedsrichter Illmann den Akteuren eine Trinkpause bei angenehmen 22°C in der Sonne. Nach der Erfrischung hatte zunächst nach einer weiteren Hereingabe von Rödel ein BSC-Kicker die Orter Führung auf dem Fuß, verpasste – aber wohlgewollt – den eigenen Kasten. Coach Meyer musste nun den erschöpften Peetz vom Feld nehmen und schickte den „Gamechanger“ aus dem Hof-West-Spiel Sachs ins Gefecht. Kurz vor dem Seitenwechsel erzielte der BSC vorbehaltlich per Kopfball nach einem Freistoß aus dem Halbfeld das 2:1, doch diesmal pfiff der Schiri - ohne Hinweis aus dem Kölner Keller - zurecht aufgrund einer Abseitsstellung ab und leitete stattdessen die Halbzeitpause ein.

 

Nach dem Wechsel war es Kolb, der nach einem abgeblockten Freistoß von FCO-Kapitän Nilgen den bereits höherklassig spielenden Prell im BSC-Gehäuse testete. Prell fing das Spielgerät mit einer Hand wie eine lästige Fruchtfliege ab. Coach Meyer wollte nun Offensiv mehr Akzente setzen und wechselte den nun doch einsatzfähigen Schinzel für Hofmann und den oftmals zwischen Genie und Wahnsinn agierenden Müller für den aufopferungsvoll kämpfenden Torschützen Karakalpakis ein. Die Maßnahme zeigte nach einer Stunde Spielzeit Erfolg - ohne direkte Beteiligung der zwei Neuen - in Form eines Doppelschlages: Rödel gewann den Ball und spitzelte ihn zu Jakob. Der selbsternannte „Kartprofi“ fasste sich das Herz-Ass und schlenzte die Murmel unhaltbar aus gut 20 Metern in den linken Winkel. Gegen diesen klasse Schuss hatte selbst Prell keinen Trumpf mehr im Ärmel. Nur drei Zeigerumdrehungen später schnappte sich Captain Nilgen das Spielgerät auf Höhe der Mittellinie, ließ die Heimabwehr wie zur Einschulung spalierstehende Schulbuben aussehen und streichelte vor Prell das Runde von platziert links ins lange Eck – 1:3. Die restliche halbe Stunde verwaltete der FCO geschickt die Zwei-Tore-Führung, wobei der BSC auch weniger Gefahr als ein vom Täuberlitzer See an Land gestrandeter Karpfen ausstrahlte. Mannschaftsbetreuer Wauer verhalf mit einem hilfsbereiten Hinweis kurz vor Abpfiff noch den unfreundlich antwortenden Heimkicker Tröger zur frühzeitigen Dusche und somit zum besten Platz in der im BSC-Sportheim angesiedelten Pizzeria.

 

Der FCO angelt sich drei wichtige Punkte am Tauperlitzer See und baut den Abstand zu den direkten Abstiegsplätzen aus. Nächsten Sonntag stehen die Meyer-Männer vor einer schweren Aufgabe, denn die bisher überzeugenden Enchenreuther pilgern am Tag des Herren an den Kirchspitz.

 

Die Orter Mannschaft: Sadic, Peetz, Reichel, Keil, Schinzel, Nilgen (1), Grießhammer, Kolb, Karakalpakis (1), Rödel, Jakob (1), Müller, Sachs, Hofmann

Schiri: Dieter Illmann – leitete unauffällig, also gut

Torfolge: 12. Min Micklisch 1:0; 14. Min Karakalpakis 1:1; 60. Min Jakob 1:2; 63. Min Nilgen 1:3

Zuschauer: 80

 

17.09.2021- Pierre Bächer