13. Spieltag Kreisliga Nord

1. FC Höllental - FC Ort 5:2 (3:2)

FCO verliert deutlich in der „Hölle“

 

Am 13. Spieltag der Kreisliga Nord fuhr der FCO zu einem brennenden Duell um den direkten Klassenerhalt in die Hölle beim 1.FC Höllental. Die Tabellenkonstellation - 13. vs. 11. – verdeutlichte die Wichtigkeit dieser Partie für beide Mannschaften. Angespornt durch die knappe Derbyniederlage der Vorwoche, wollten die Orter Jungs den „Roten Teufeln“ die Hölle heiß machen. Nachdem am Sonntagvormittag Sadic aufgrund einer Fußverletzung kurzfristig absagte und Stammhüter Kaufmann weiterhin an einer Schulterverletzung laboriert, musste spontan Feldspieler David Falasa zur Nummer 1 umfunktioniert werden. Des Weiteren musste Trainer Meyer auf den abermals im Urlaub weilenden Hofmann und seinen Stabilisator im defensiven Mittelfeld Grießhammer (im Übrigen auch als Torwartausfall Nr. 3 zu verzeichnen), welcher sich im Kriegswaldderby schwerer verletzte, verzichten. Dafür kehrte Rödel zurück in die Anfangsformation, Kapitän Nilgen rutschte von der Innenverteidigung auf die Sechs und wurde von Keil in der Viererabwehrkette ersetzt.

An einem herrlichen, goldenen Oktobertag stoß Heimspieler Babl das Spiel etwas voreilig vor dem Anpfiff an, so dass Schiedsrichter Hentschel bereits an dieser Stelle eingreifen musste und um Wiederholung bat. Nach kurzer Eingewöhnungsphase auf dem schmalen Issigauer Platz legte sich Baumstamm Reichel das Ei auf Höhe der Mittellinie zum Freistoß zurecht. Sein langer Schlag flog und flog über Freund und Feind hinweg und schlug über dem verdutzten Höllentaler Keeper Lindner wie ein Feuerball im Reich der „Roten Teufel“ ein – 0:1. Doch die frühe Führung verleitete die Meyer-Truppe eher zur Unkonzentriertheit, als zur Sicherheit. Innenverteidiger Keil rutschte aus der Viererkette auf den flankengebenden Albig und fehlte somit im eigenen Strafraum. Heimstürmer Oks grätschte in den halbhohen Ball hinein und lenkte diesen somit unhaltbar an Ersatz-Ersatz-Ersatzkeeper Falasa vorbei ins Netz – 1:1. Abermals fangen die „Schwarz-Weißen“ nach eigenem Torerfolg, umgehend die Quittung für kurzzeitige Unaufmerksamkeit. Nach dieser turbulenten Anfangsphase beruhigte sich die Partie bis knapp einer halben Stunde Spielzeit. Einen Diago-Pass von Rimagmos konnte die Orter Hintermannschaft nicht verteidigen und die Kugel landete auf den Hufen des freistehenden Heimkickers Albig, welcher nicht lange zögert und zur 2:1 Führung für die Einheimischen verwandelte. Den Ausgleich hatte Kapitän Nilgen bei einem Freistoß aus 20 Metern auf dem Schuh, doch Lindner lenkte die heiße Kartoffel gerade noch um den Pfosten. Nach einem Konter über die rechte Seite hatte Höllentals Sturmtank Hofmann die 100%-ige Chance zum 2-Tore-Vorsprung, aber – wohl eingeschüchtert von im blauen Torwarttrikot glänzend aussehenden Falasa – gelang es ihm die Murmel aus aufgerundet zwei Metern am Orter Gehäuse vorbeizustolpern. Im Gegenzug bestrafte Kolb, von Karakalpakis auf die Reise geschickt, diese Nachlässigkeit. Kolb dribbelte Richtung rechtes Strafraumeck und zog entschlossen ab. Die Pille schlug platziert links unten ein und das Match war wieder auf Null gestellt. Als die meisten sich bereits in Gedanken in der Umkleidekabine befanden, versenkte Höllentals Routinier Heinrich einen Freistoß aus 25 Metern ins rechte obere Toreck zur 3:2 Halbzeitführung für Höllental.

 

Die etwa 100 angereisten Zuschauer sahen eine rasante erste Hälfte mit vielen Toren und hart geführten Zweikämpfen vor allem der Heimmannschaft, welche jeglichen Ballbesitz und Offensivbemühung der Orter mit Fouls unterbanden und von Schiedsrichter Hentschel daran auch keineswegs mit den gerechtfertigten Karten gehindert wurde.

Keine Angst liebe Leser, die zweite Spielhälfte ist hingegen schnell erzählt, so dass der Spielbericht nicht den bekannten Rahmen sprengt. Die Höllentaler beschränkten sich vornehmlich auf eine tief gestaffelte Defensive und der FCO rannte vergebens an, es fehlten aber die offensiven Mittel und Ideen, um zu weiteren Treffern zu gelangen. Lediglich ein Abschluss von Flitzer Rödel strich knapp am Pfosten vorbei und Schicker, Doppeltorschütze der Vorwoche, scheiterte mit seinem harmlosen Versuch an Heimkeeper Lindner. Die letzten fünf Spielminuten machten die Meyer-Mannen hinten auf und die Heimmannschaft konnte durch Treffer der eingewechselten Müller und Al Rahmoun das Ergebnis in die Höhe schrauben.

Die Orter Mannen müssen eine schmerzhafte, aber doch verdiente Niederlage in der „Hölle“ hinnehmen und verlieren auch noch „Tänk“ Jakob, welcher sich eine Muskelverletzung im Oberschenkel zuzog. Nächsten Sonntag reist die Reservemannschaft aus Münchberg wohl mit mächtig Wut im Bauch an den Kirchspitz, da man nach einer 3:0 Halbzeitführung gegen die Nachbarn aus Wüstenselbitz noch 3:4 verlor. Der FCO muss unter der Woche mit guter Trainingsbeteiligung den erforderlichen Teamgeist erwecken und schnellstmöglich wieder punkten, um nicht in gefährlichere Zonen der Tabelle zu rutschen.

 

Die Orter Mannschaft: Falasa, Rödel, Reichel (1), Keil, Yaman, Nilgen, Rank, Kolb (1), Schicker, Karakalpakis, Jakob, Müller, Peetz

Schiri: Tobias Hentschel – vergaß die Überhärte der Höllentaler entsprechend zu quittieren

Torfolge: 10. Min. Reichel 0:1; 13. Min. Oks 1:1; 26. Min. Albig 2:1; 43. Min. Kolb 2:2; 45. Min Heinrich 3:2; 87. Min. Müller 4:2; 90. Min. Al Rahmoun 5:2

Zuschauer: 100

 

05.10.2021- Pierre Bächer